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Thorsten

Mein Blog


Wozu hat man denn eine eigene Webseite und tönt rum von wegen Lust am Schreiben, wenn man dann nicht die Gelegenheit nutzt, die Welt an seiner Gedankenwelt teilhaben zu lassen?

In diesem Sinne: viel Spaß an dem einen und anderen, an diesem und jenem.





 TV-Sternchen

“Stern TV” hat neuerdings einen Ableger. Er läuft auf Phoenix und ist eine Fernsehversion der beliebten “Stern”-Rubrik “Was macht eigentlich…?”. Heute unter anderem mit: Ex-Bundespräsidentschaftskandidatin Dagmar Schipanski, Ex-CDU-Außenpolitikexperte Friedbert Pflüger oder Ex-irgendwas Katherina Reiche. Was die eigentlich machen? Bewarben sich heute um eine Wahl in den CDU-Bundesvorstand. Ich freue mich schon auf die Wahl des SPD-Bundesvorstandes in ein paar Jahren. Vielleicht sieht man da dann mal Thorsten Schäfer-Gümbel wieder.

 Schwarz-weiß-karierte Fahne

Juhu. Nach gefühlten Jahrzehnten des Konzipierens, Vorbereitens, Fotos machen, Fotos abspeichern, Fotos wiederfinden, Fotos hochladen, dasselbe mit Grafiken, Logos oder pdf´s machen, dann Einbinden, Textescheiben, Korrekturlesen, Korrigieren, Verzweifeln, Wieder-Anlauf-nehmen, Rechte klären und Kopfschmerzen bekämpfen ist diese Seite nun endlich online gegangen. Willkommen!

 Schröder hilf!

Personen des öffentlichen Lebens werden häufig weniger mit dem identifiziert, was sie tun als mit dem, was sie sagen. Selbst Fußball-Verächter ersten Ranges werden beim Namen Giovanni Trapattoni reflexartig “Was erlauben Strunz?” rufen und etwas von einer leeren Flasche faseln. Jeder Kulturdepp kann mit mindestens einem Hamlet-Zitat aufwarten. Und kann Dieter Hallervorden überhaupt einen Laden betreten, ohne dass jemand “palim palim” schreit?
Politiker wollen Anspruchsvolleres hinterlassen als “palim palim”. Höheres. Ewiges. Wie Willy Brandt z. B. mit dem Vorsatz “Mehr Demokratie wagen”. So etwas bleibt hängen. Kann zum Markenzeichen werden. Oder zum Bumerang. Gell, Herr Blüm? Wie oft müssen Sie sich heute noch ihr eigenes Mantra “Die Rente ist sicher” anhören? Des Menschen Gedächtnis kann eine feste Burg sein. Kleiner Test? Passen Sie auf, lieber Leser, ich nenne Ihnen den Namen eines Regierungschefs, und Sie werden sofort den Namen eines Gebäcks im Kopf haben. Aufgepasst: Kennedy! … Sehen Sie?
Gerhard Schröder, Bundeskanzler a. D. und heute Handlungsreisender für russische Exportprodukte, hat weniger Historisches hinterlassen. “Hol mir mal ‘ne Flasche Bier” zumindest taugt irgendwie nicht für das Geschichtsbuch. Aber als ich heute meine Post durchsah, habe ich mich an einen seiner Sätze erinnert. Nämlich an einen, den Schröder gesagt hat im Jahre 2003 auf einem SPD-Parteitag, als er die Genossen von seiner Agenda 2010 zu überzeugen versuchte. Der Satz lautete: “Wer versucht, die Realität zu verdrängen, den drängt die Realität beiseite”. Und ich erinnere mich noch dunkel an – leider nicht dokumentierte – Worte wie: “Wenn unsere Beschlüsse und Gesetze nicht zur Realität passen, dann hat manchmal auch die Realität recht.”
Eine eigene Webseite birgt die Gefahr, persönliche Wäsche öffentlich zu waschen. Ich möchte dieser Gefahr gern aus dem Weg gehen, deshalb hier lediglich folgender, durchaus subjektiver Eindruck:
In manchen bundesdeutschen Behörden scheinen Schröders Einsichten nach wie vor einen schweren Stand zu haben.

 Welt im Wandel?

Im Westen nichts Neues. Eine Finanzblase platzt, in Kalifornien brennt es. Die Telekom muss weitere Bespitzelungen einräumen und die öffentlichen Verkehrsunternehmen kündigen höhere Fahrpreise an. Der Einzelhandel befürchtet ein schleppendes Weihnachtsgeschäft und mit Fritz Kuhn watschen die Grünen mal wieder ein prominentes Mitglied ab. Soll man sich denn tatsächlich darüber freuen, wenn Hoffenheim Deutscher Meister wird?

 Post vom Getränkemarkt

Eine beliebte Rubrik in der Wochenzeitung “Die Zeit” heißt “Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt”. Im Gespräch mit Chefredakteur Giovanni Di Lorenzo philosophiert der Altkanzler dabei über das aktuelle Weltgeschehen. Der analytischen Kraft von Schmidt-Schauze kann sein Kettenraucher-Kollege von der “Bild”-Zeitung, Franz Josef Wagner, nicht ganz folgen. In seiner Kolumne “Post von Wagner” schreibt er heute: “Vor 3000 Jahren musste man zu Fuß zum Feuer gehen. Die Leute waren barfuß. Sie aßen Datteln und pressten Palmblätter aus, um auf dem Weg zum Feuer nicht zu verdursten. Das ist heute nicht anders. Ich lebe im 6. Stock. Ich habe Internet …”. Angesichts solcher Logik sollte man die Rubrik umbenennen: “Auf eine Pulle Schnaps mit Franz Josef Wagner”.

 Obama Unser

Der Tag nach der US-Präsidenten-Wahl. Obama auf allen Kanälen. Ich warte nur noch auf die Meldung “Obama kann mit Tieren sprechen”.

 Königsberger Schillerlocken

Die Rote Liste gefährdeter Arten zeigt es wieder: der Dornhai ist vom Aussterben bedroht. Mist, ausgerechnet der Dornhai. Aus dessen Bauchlappen werden Schillerlocken gemacht, für mich unabdingbarer Bestandteil über den Hamburger Fischmarkt. Und nun soll man also auf Dornhai verzichten. Damit unsere Enkel dann wieder unbesorgt Dornhaie jagen können. Aber was wäre, wenn ich brav der Schillerlocke entsage, meine Mitmenschen aber nicht? Dann wäre der Dornhai ausgestorben, ohne dass meine Enkel je in den Genuss einer Schillerlocke gekommen wären. Und ich auch nicht mehr, während der Rest der Welt an Schillerlocken platzt. Tja, Herr Kant, das ist das Problem mit Ihrem Imperativ. Vorlage für ein Gesetz zu sein macht eben nur dann Spaß, wenn sich auch alle an dieses Gesetz halten. Wahrscheinlich gab es in Königsberg keine Schillerlocken. Was soll’s. Ich habe ohnehin keine Enkel.

 Eklatchen

Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises hat Literaturpapst Reich-Ranicki die Auszeichnung ausgeschlagen. Stattdessen hat er gewettert, vieles im Fernsehen Dargebotene sei “Blödsinn”. Huch! Das war mir noch gar nicht aufgefallen.

 Logbuch

Sitze seit Tagen vor dem Rechner und arbeite an der Fertigstellung meiner Webseite. Bin schon seit Wochen nicht mehr vor die Tür gekommen, meine Energie schwindet, die Sehkraft lässt nach, Zeit und Raum verschwimmen. Aber was soll’s. Solange Napoleon auf St. Helena festsitzt, kann nichts passieren.